Störche, ein denkmalgeschütztes Bauernhaus und Hühner, die wunderbare Namen tragen.

7. JuLi 2023
Ein Artikel von: Karolin Janus

FERIENWOHNUNG ADEBAR UND ADEBARBARA – WAHRENBERG IN DER ALTMARK

Wir sind in Wahrenberg, an einem Spätsommertag, als wir vor einer herrlich bewachsenen Klinkersteinmauer parken und einen Blick in den idyllischen Hof und auf das wunderschöne Bauernhaus erhaschen. Ein Storchennest auf dem Dach – Adebar und Adebarbara sind schon ausgeflogen, denn sie verweilen nur von März bis August hier.

Hintereinander laufen wir die Auffahrt entlang und das Verzücken nimmt seinen Lauf. Rechts eine alte, aufgearbeitete Bank, zwischen Efeu und vor dem Fachwerk-Ferienhaus platziert, links Obstbäume über Obstbäume und unter unseren Füßen alte Pflastersteine. Noch während wir staunen, kommt uns Silvio Kästner entgegen, um uns zu begrüßen. Wir fühlten uns direkt willkommen. Kurz darauf kommt auch Jörg Kästner aus dem Haus. Freudestrahlend und zunächst nur in Socken, begrüßt er uns ebenso herzlich. Mit einem Tablett voller Tassen mit frischem Kaffee werden wir in das Fachwerkhaus geführt.

KONTAKT
Ferienwohnung
Silvio und Jörg Kästner
Stutweider Weg 36a
39615 Wahrenberg

Tel: 0172 380 31 03

www.adebar-und-adebarbara.de
hallo@adebar-und-adebarbara.de

BUCHUNG/ANFRAGE

Buchungen hier

Wir stehen in der gemütlichen Küche, schlürfen unseren Kaffee und hören dabei Jörg und Silvio gespannt zu. Beide erzählen uns von der Geschichte des Hauses und wie sie dazu gekommen sind, von Berlin in dieses verträumte Dorf zu ziehen. Sie haben es gewagt, ein altes, denkmalgeschütztes Bauernhaus zu kaufen. Was einst eine Werkstatt war, wurde in eine gemütliche, minimalistisch und behaglich eingerichtete Ferienunterkunft verwandelt. Gemeinsam haben Jörg und Silvio zunächst fast alles entfernt und danach Stück für Stück Altes wieder herausgearbeitet und abgeschliffen. „Also rausreißen können wir“, erzählt Jörg lachend. Aber die alten Holzbalken sind geblieben. Wände und Böden haben die beiden zum Teil selbst aufgearbeitet und verlegt. Für die Lehmwände einen Lehmbauer beauftragt, der ausschließlich darauf spezialisiert ist. Denn es sind gute Materialien, die atmen und leben. Mit ihrer Einrichtung haben sie sich auf das Wesentlichste reduziert und charmante Details liebevoll platziert – das war den beiden von Anfang an wichtig. Für den Ofen im Wohnzimmer hat ein Ofenbauer fabrikneue Fliesen aus den 20er Jahren verbaut. Die Ofenbank zwischen Küche und Flur wärmt einwandfrei durch und es gibt sogar eine Sauna! Doch auf dem Weg dorthin wird der Sauna etwas der Rang abgelaufen, denn das Badezimmer ist ein weiterer absoluter Hingucker.

„Das habe ich selbst gemacht.“ 

Sagt Jörg stolz und zeigt auf die zahlreichen kleinen Holzscheiben, welche die kompletten Wände des Badezimmers zieren. „Ich hatte die Idee, habe gesägt und hatte schnell so ein Eimerchen voll. Dann habe ich angefangen und damit eine kleine Ecke im Bad geschafft. Und dann habe ich tagelang gesägt.“ Ich glaube, im Bad standen wir am längsten lachend beieinander und haben dieses kreative Werk bestaunt. Aber abgesehen von Gästen, die einen Blick für besondere Einrichtungshighlights haben, können hier alle herkommen, die Ferien auf dem Lande mögen.

„Hierher können gestresste Städter, neugierige Radfahrer, junge Familien, Gruppen,
Freunde und Paare kommen, die Ruhe, Dorfidylle und Natur suchen.“
Silvio 

„Im Jahr 2022 hatten wir das erste Mal durchgehend geöffnet und auch Gäste über Silvester hier“, erzählt uns Silvio. Es ist Platz für maximal sechs Personen und die Gastgeber vermieten ganzjährig. Verpflegen müssen sich die Gäste selbst, aber frische Eier von den Hühnern hinterm Haus gibt es direkt an den Frühstückstisch.

„Und immer dienstags, donnerstags und samstags kommt der Bäckerwagen und hupt, aber nur,
wenn ein Brötchenbeutel vorn am Tor hängt.“ Silvio

Apropos Hühner. Diese haben zusammen mit den Schafen hinterm Haus ihr weitläufiges Zuhause. Alle Hühner haben natürlich Namen, es gibt keinen Hahn, aber das stört Amanda, Charloe, Daphne und Co. nicht weiter. Sie sind glücklich, denn sie sind die einzigen Hühner im Dorf, die regelmäßig ihre Streicheleinheiten bekommen und auch mal für eine Augensalbe zum Tierarzt gefahren werden. Neben diesen fröhlichen Tieren kann man hier rings um das Bauernhaus zur Brutzeit noch die Störche bestaunen. Im unmittelbar angrenzenden Naturschutzgebiet der Flusslandschaft Elbe ziehen Rotmilane, Graureiher, Kraniche und Fischadler ihre Runden.

Diese fast unberührte Natur kann man auch vom Kanu aus genießen. Jörg vermietet die Boote an Gäste und hat 2er, 3er, 4er und 10er Kanus vor Ort. Als Partner des UNESCO-Bioreservats “Flusslandschaft Elbe” setzen sich Jörg und Silvio dafür ein, ihre Gäste für den Naturschutz zu sensibilisieren und ihnen die Landschaft auf eine umweltfreundliche Weise zu zeigen.

Die Gäste, die hierherkommen, können sich für ihre Streifzüge durch die Natur auch Fahrräder ausleihen – oder eine von Silvio geführte Trabi-Tour buchen, die durch die geschichtsträchtige Gegend führt und charmant moderiert wird. Und wer sich bewusst ein bisschen Arbeit mit herbringen möchte, um Coworking auf dem Land zu üben, der kann auf Anfrage das schöne Büro direkt neben dem Ferienhaus mitnutzen.

Sonst arbeitet Silvio hier meist im Homeoffice, wenn er sich nicht gerade um Haus und Hof kümmert. Jörg ist hin und wieder für ein bis zwei Tage in Berlin, um zu arbeiten, und beide genießen auch mal das Treffen mit Freunden und den Trubel der Großstadt. „Aber wenn ich dann nach zwei Tagen Berlin wieder hier bin und abends einfach nichts höre, aber auch wirklich gar nichts!, (außer die Grillen und das Rauschen der Bäume), dann freue ich mich“, sagt Jörg.

Abgesehen von ganz viel Idylle und zwei fabelhaft freundlichen Gastgebern, können die Gäste hier direkt vorm Haus auf der Bank Platz nehmen, in einem kleinen, lauschigen Garten, umgeben von Sträuchern und Bäumen. Sitzen, lesen, essen – und dem Gegacker der Hühner lauschen. Oder sie zählen die Holzscheiben im Badezimmer und klopfen Jörg für dieses Werk noch mal ordentlich auf die Schulter.

KAROLIN

„Während ich den Beitrag geschrieben habe, musste ich zwischendurch immer wieder auf die Seite der Ferienwohnung gucken und habe bestimmt drei Mal angefangen zu buchen. Ohne meinen Kalender vor mir zu haben oder ohne mir sonst irgendeinen Plan dazu zu machen. Einfach weil ich gar nicht anders kann, als hier unbedingt noch mal herzukommen.“

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