Im Jahr 2000 fragte Christoph Hackel beim städtischen Kulturamt, ob Interesse bestehe, ein Stadtteilkulturzentrum in der Neuen Neustadt aufzubauen, und rannte damit offene Türen ein. 80 % des Objekts waren damals noch baupolizeilich gesperrt, und erst nach langwierigen Sanierungsarbeiten konnte im Sommer 2006 der Moritzhof offiziell eröffnet werden.
Seitdem befindet sich der Moritzhof in der Trägerschaft des Artist e. V., und Geschäftsführer Christoph Hackel erklärt: „Wir versuchen, verschiedene Kunst- und Kulturformen zusammenzubringen. Das kann zum Beispiel ein französischer Dokumentarfilm sein und eine dazu passende Fotoausstellung.“ „Wichtig ist“, ergänzt Lars Johansen, stadtbekannter Kabarettist und Vorstandsvorsitzender seit 2010, „dass unsere Angebote meistens niedrigschwellig sind – es gibt Armut, und wir wollen allen Teilhabe an Kultur ermöglichen!“. Deswegen sind nicht nur die Eintrittspreise niedrig, sondern es gibt auch einige kostenfreie Angebote, wie Filme im Rahmen des Wissenschaftskinos, Ausstellungen und alle Bücher aus der Bücherzelle, einer ehemaligen Telefonzelle, die frei zugänglich auf dem Hof steht.
Das vielfältige Programm beinhaltet tägliches Kinoprogramm, bis zu zwei Live-Veranstaltungen wöchentlich, wie Konzerte, Kabarett oder Theater. Die Ausstellungen in der Galerie wechseln alle sechs Wochen, und Hobbyfotograf*innen können sich gerne für eine eigene Ausstellung bewerben. Besonders beliebt ist der Moritzhof bei Menschen mit Vorliebe für besondere Filme, denn neben dem Kinderfilmfest Max gibt es italienische, spanische und französische Filmwochen und jeden Montag werden Filme im Originalton mit deutschen Untertiteln gezeigt. Lars Johansen erinnert sich begeistert an einen Montag mit einem japanischsprachigen Film und japanischen Gästen: „Die haben sich so gefreut, einen Kontakt zur Heimat zu haben und diesen Film im Originalton sehen zu können!“.
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