Neben der Ausbildung startete sie ihren Blog Dulcelia. Julia erklärt, dass Dulcelia ein Kunstwort ist: „Dulce ist das rumänische Wort für süß und Lia ist mein Spitzname, so nennt mich meine Familie.“ Wenn man Julias Geschichte kennt, ist das eine echte Liebeserklärung an ihre frühere Heimat Rumänien und ihre Lieblingsmenschen.
Auf ihrem Blog nimmt die 31-Jährige ihre Leser und Leserinnen mit in die zauberhafte Welt des Backens. „Hier werden sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene passende Rezepte finden. Also alle, die gern backen, ohne dass sie an den Rezepten verzweifeln. Ich liebe klassische und bodenständige Rezepte. Aber ich mag es auch Dinge auszuprobieren und kleine Nuancen zu verändern. Und so werden durchaus auch Klassiker manchmal neu interpretiert“, erklärt sie. Ihr Ehemann ergänzt schmunzelnd: „Sie ist eine absolute Perfektionistin.“ Julia stimmt dem zu und meint, dass das auch eine Zeit lang ein Grund war, mit dem Blog etwas ruhiger zu treten: „Wenn ich Rezepte und Fotos online stelle, dann muss das am besten mehr als hundertprozentig passen. Manchmal habe ich mich dann selbst unter Druck gesetzt, und dann kommt der Moment, an dem der Spaß und die Leidenschaft verloren gehen. Ich habe dann eine kreative Pause eingelegt und mich ganz meiner kleinen Familie gewidmet. Mittlerweile habe ich eine gute Balance gefunden und finde im Backen wieder meinen Ausgleich.“ Gut für die Dulcelia-Fans, denn die können sich nun auf neue süße Kuchenträume und Backtipps á la Lia freuen.
Brennend interessieren mich ihre Pläne für die Zukunft. Aus purem Eigeninteresse möchte ich auch unbedingt wissen, ob sie sich mal in der Backstube einer eigenen Konditorei sieht. „Es gibt viele Ideen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, in nicht allzu ferner Zukunft Backkurse anzubieten und auf Bestellung zu arbeiten. Ein Patisserie-Praktikum in Frankreich ist ein großer Traum, und auch ein kleiner Hofladen mit Café ist etwas, das ich mir irgendwann vorstellen könnte. Aber erstmal spielt unsere Tochter die Hauptrolle, und nach und nach wird sich das Richtige ergeben“, sagt die Konditormeisterin mit einem zufriedenen Lächeln.
Während des Interviews sagte Julia rückblickend auf ihr Studium: „Ich wollte immer einen Job, bei dem ich aus vollem Herzen sagen kann, ich tue etwas Gutes und ich helfe Menschen glücklicher zu sein.“ Ich finde ja, dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Micha und ich waren zumindest äußerst glücklich, als wir uns nach 2,5 Stunden Interview und Fotoshooting endlich auf den Kuchen stürzen durften. Und als ich den fluffigen Teig auf der Zunge zergehen ließ, wusste ich, was Phillip meinte, denn dieser Kuchen war einfach rundum perfekt.
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